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JoblessBERT: Soziale Medien prognostizieren Arbeitslosigkeit zwei Wochen vor der offiziellen Statistik

Key Takeaway

Soziale Medien ermöglichen die frühzeitige Vorhersage von Arbeitslosigkeit bis zu zwei Wochen vor der offiziellen Statistik.

Summary

  • Entwicklung von JoblessBERT
    • Forscher von der New York University, der World Bank und der University of Oxford haben ein KI-Modell entwickelt, das Twitter‑Posts auf Hinweise von Arbeitslosigkeit scannt.
    • Das Modell wurde mit 31,5 Millionen US‑Twitter‑Benutzern trainiert, die zwischen 2020 und 2022 aktiv waren.
  • Erkennung informeller Sprache
    • JoblessBERT erkennt Ausdrucksformen wie „needa job“ oder „neeeeeed a job!“, die bei herkömmlichen Schlüsselwort‑Suchen übersehen werden.
    • Es filtert direkt erklärende Aussagen: „Ich habe meinen Job verloren“, „Ich bin arbeitslos“, „Ich brauche Arbeit“, ohne Stimmung oder Wirtschaftsmeinungen zu berücksichtigen.
  • Korrektur von Verzerrungen
    • Twitter‑Nutzer sind meist jünger, daher schätzt das Modell Alter, Geschlecht und Standort der Nutzer und rechnet die Ergebnisse anschließend auf die Verteilung der US‑Gemeinde (Post‑Stratifizierung).
    • Durch diese Anpassung können Arbeitslosen‑Aufträge auf nationaler, bundesstaatlicher und städtischer Ebene prognostiziert werden.
  • Verfeinerung durch Active Learning
    • Der Algorithmus verbessert sich kontinuierlich, indem er unsichere Fälle identifiziert und daraus lernt, sodass die Erfassungsreichweite demografisch breiter wird.
  • Fallstudien
    • COVID‑19‑Auslöser (März 2020): Während der ersten Pandemie‑Welle prognostizierte JoblessBERT 2,66 Millionen Arbeitslosenansprüche zwei Tage vor dem offiziellen Bericht, während die tatsächlichen 2,9 Millionen lagen.
    • Im gesamten Untersuchungszeitraum verringerte die Nutzung sozialer Medien die Prognosefehler um mehr als 50 % im Vergleich zur Branchennorm.
  • Nutzen für Entscheidungsträger
    • Vor allem bei schnellen wirtschaftlichen Änderungen bietet ein zwei‑Wochen‑Vorsprung die Möglichkeit, Förderprogramme zu aktivieren, Ressourcen anzupassen und gezielte Kommunikation zu starten.
    • In zehn Städten ohne regelmäßige offizielle Daten liefert das Modell verlässliche Schätzungen.
  • Ergänzende Rolle
    • Die Autoren betonen, dass JoblessBERT keine offiziellen Arbeitsstatistiken ersetzen soll, sondern als Echtzeit‑Supplement dient und das unmittelbare „On‑The‑Ground‑Erlebnis“ widerspiegelt.
  • Datenzugriff und Herausforderungen
    • Zunehmende Beschränkungen der Plattformen für Forscher erschweren die Aufrechterhaltung solcher Studien.
    • Verantwortungsvolle und anonymisierte Datenverwendung bleibt entscheidend für die öffentliche Forschung.

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Wie funktioniert JoblessBERT bei der Erkennung von Arbeitslosigkeit?
Welche Vorteile bietet die Echtzeit‑Vorhersage gegenüber traditionellen Prognosemethoden?
Wie werden demografische Unterschiede bei der Analyse von Twitter‑Posts berücksichtigt?

Quelle: https://scienceblog.com/social-media-posts-predict-unemployment-spikes-two-weeks-early/